Test: CD-Player/Vollverstärker Musical Fidelity M6
Ein asynchroner Abtastratenumsetzer entfernt
Jitter und rechnet das Signal auf 19 2 kHz hoch
Den penibel sauberen Aufbau ist man von Musical Fidelity ja gewohnt. Ein ordentlicher
Ringkerntrafo sitzt in der Stromversorgung und liefert stabile Energie
USB-DAC, doch finde ich die Option
völlig richtig. Mal eben schnell einen
Laptop anschließen zu können ist aus
heutiger Sicht sicher ein sehr willkom-
menes Feature, zumal der verwendete
Texas-Instruments-Chip treiberlos an
jedem
Betriebssystem
andockt. Sein
Stamm-Zuspieler ist aber erstmal der
M 6CD, der optisch wunderbar passt
und in Sachen technischer Finesse von
der selben hohen Güte ist.
Dank mehrerer digitaler Eingänge (S/
PD IF optisch und koaxial sowie adap-
tives USB) fungiert der M 6CD pro-
blemlos als D/A-W andler für andere
im Rack stehende Zuspieler. Sat-Re-
ceiver und Streaming-Clients werden
klanglich
jedenfalls
fürstlich
aufge-
wertet. Auch ist es natürlich möglich,
einen V-Link II (das ist der exzellente
USB-auf-S/PDIF-Umsetzer von M u-
sical Fidelity) als Bindeglied zwischen
M 6CD und Computer einzusetzen,
wenn man klanglich höher hinaus will
und HiRes-Aufnahmen vom Rechner
abspielen will. Das klingt in der Praxis
nämlich noch mal ein Stück besser als
die direkte Verbindung von Computer
und CD-Player, da der V-Link II mit
seinem XMOS-Receiver die Sache ge-
nauer nimmt und ohne Umrechnerei
der Musikdaten und mit weniger Jitter
das etwas reinere Signal liefert.
Ganz ohne Umrechnung geht‘s
al-
lerdings hier nicht, denn der M 6C D
verfügt über einen Upsampling-DAC,
der alle ankommenden Signale auf 192
kHz in 24 Bit aufpumpt, bevor die ei-
gentliche D/A-W andlung einsetzt. Da
scheiden sich natürlich die Geister. Ich
bin ja eigentlich ein großer Freund
nativer Signalverarbeitung, allerdings
birgt dieser Schritt auch klangliche
Vorteile. Der korrekte Ausdruck ist
„asynchrone
Abtastratenumsetzung“
und asynchron ist ja immer erst mal
richtig und gut. Damit erreicht man
nämlich zu einem gewissen M aß Jitter-
Reduktion, was durch das zwingend
erforderliche
Reclocking mit
einem
stabilen Takt
erfolgt und
natürlich
klanglich auch nicht gerade von Nach-
teil ist. Dieser Vorgang wird von einem
Burr-Brown-Gespann bestehend aus
SRC und DAC erledigt, eine stabi-
le Clock erzeugt den neuen Takt, mit
dem der Wandler die Signale entge-
gennimmt.
Klang
Es ist mir schon klar, dass das eigent-
lich eine ganz klassische Kombi ist,
doch muss ein jedes Gerät, das die ent-
sprechenden Eingänge hat, zunächst
einmal M usik vom Musikserver (in
diesem Fall ein Linux-Rechner, der per
USB mit einem V-Link 192 verbun-
den war) über die S/PDIF-Eingänge
wiedergeben. Was will man großar-
tig sagen? Auflösung, Bass, Tonalität,
alles einwandfrei. Das Laufwerk tut
seinen Dienst ganz wunderbar und
nimmt den harten Kampf mit exter-
nen Harddisk-Playern locker auf. In
Verbund mit dem M 6i ergibt sich ein
wirklich stimmiger, runder Klang. Das
Gespann spielt wie aus einem Guss
und
präsentiert Tugenden,
die
ich
sehr schätze. Ich mag‘s beispielsweise
druckvoll, zackig und mitreißend. Und
genau das tun die beiden zweifelsohne.
Knapp 200 Watt habe ich an acht
Ohm messen können, was ja ungefähr
der Herstellerangabe entspricht und
ziemlich beachtlich ist. Der Klirr liegt
im grünen Bereich, das Rauschver-
halten ist mit 80 dbB (A-gewichtet)
nicht rekordverdächtig, aber völlig in
Ordnung. Das Labor verlässt der A6i
jedenfalls mit breiter bBrust.
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